Grundlagen der Therapie

Neurodermitis

Die typischen Krankheitszeichen und Ihre Beschreibungen zum Erkrankungs- und Beschwerdeverlauf führen Ihren Hautarzt meist ohne Schwierigkeiten zur Diagnose. Ein anschließender Allergietest zeigt, ob und welche Allergene die Neurodermitis möglicherweise verstärken. Diese Ergebnisse sind wichtig, damit Sie – sofern machbar – Provokationsfaktoren vermeiden können ( Empfehlungen).

Grundlegende Elemente der Therapie

  • Vermeiden Sie mögliche Provokationsfaktoren.
  • Achten Sie auf konsequente Hautpflege auch in beschwerdefreien Zeiten.
  • Zur Linderung eines Ekzemschubs sowie, um langfristig neue Schübe zu vermeiden, wird der Arzt möglicherweise eine antientzündliche Therapie verordnen. Halten Sie die besprochene Therapieanweisung ein.
hautzustand
Aktueller Hautzustand

Die Therapie richtet sich nach dem aktuellen Hautzustand. Aber auch das Alter des Patienten, der Krankheitsverlauf sowie die örtliche Lage des Ekzems spielen eine Rolle.

Da das Krankheitsbild der Neurodermitis von Patient zu Patient verschieden ist, wird der Arzt die weitere Behandlung individuell für Sie oder Ihr Kind festlegen. Maßgeblich für den Therapieplan sind das Alter des Patienten, die örtliche Lage und Ausprägung der Ekzeme sowie der persönliche Leidensdruck. Der Arzt wird z. B. auch die Schwere des Juckreizes oder mögliche Folgen wie Unruhe und Schlaflosigkeit berücksichtigen.

Schweregrad der Erkrankung

Um die Schwere der Erkrankung und die Krankheitszeichen möglichst objektiv einschätzen zu können, gibt es eine international standardisierte Beurteilung mittels Punktesystem, den sogenannten SCORAD (Severity Scoring of Atopic Dermatitis). Maximal können 103 Punkte vergeben werden. Als Richtwerte gelten weniger als 25 Punkte als leichte, zwischen 25 und 60 Punkten als mittelschwere und über 60 Punkte als schwere Neurodermitis. Die Erfassung des SCORAD dient nicht nur zur Therapieentscheidung, sie hilft dem Arzt auch, den Erfolg der Neurodermitisbehandlung objektiv zu bewerten. Um Patienten eine erste Selbsteinschätzung zu ermöglichen, hat die Neurodermitis-Stiftung einen patientenorientierten SCORAD (PO-SCORAD) entwickelt.

Stufentherapie

Angepasst an den Schweregrad und den Krankheitsverlauf, erfolgen die Therapiemaßnahmen üblicherweise aufeinander aufbauend in vier Stufen. Dabei kommen ergänzend zur Hautpflege verschiedene äußerlich anzuwendende, lokal wirkende Therapeutika (topische Therapie) und systemische Therapeutika (innere Therapie mit Tabletten) zum Einsatz.

Stufentherapie bei Neurodermitis

Auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praxiserfahrungen erarbeiten die Mitglieder medizinischer Fachgesellschaften Empfehlungen zur Behandlung von Erkrankungen, die sogenannten Leitlinien. In der europäischen Leitlinie zur Behandlung der atopischen Dermatitis bei Erwachsenen und Kindern wird, abhängig vom Krankheitsbild, folgender Therapieaufbau empfohlen:

Stufe 1: Basistherapie

Patientenaufklärung und -schulung, Hautpflege mit Hautschutzpräparaten, Vermeidung klinisch relevanter Allergene

Stufe 2: Leichte Ekzeme (SCORAD < 25)

Äußerliche Therapie mit entzündungshemmenden Wirkstoffen (topische Glukokortikoide der Klasse II oder ggf. topische Calcineurininhibitoren, ggf. Einsatz von antiseptischen Mitteln gegen bakterielle Infektionen)

Stufe 3: Moderate Ekzeme (SCORAD 25-50)

Proaktive topische Therapie mit stärker wirksamen Präparaten (Tacrolimus oder Glukokortikoide der Klasse II oder III), Nasswickeltherapie, UV-Therapie, psychologische Beratung, Klimatherapie

Stufe 4: Anhaltende, schwere Ekzeme (SCORAD > 50)

Stationäre Behandlung, systemische Therapie mit Wirkung auf das Immunsystem (Cyclosporin A, kurzzeitig orale Glukokortikoide, Dupilumab, Methotrexat, Azathioprin, Mycophenolatmofetil), PUVA, Alitretinoin

Aktuelle Pressemeldung

So wird das tägliche Eincremen nicht zur Nervenprobe

Neurodermitis bei Kindern

Bonn, 25.05.20 Tägliches Eincremen von Kopf bis Fuß mit einer rückfettenden Pflege ist die Basis jeder Neurodermitistherapie. Das erfordert eine gute Portion Disziplin und ist vor allem für kleine Patienten und ihre Familien eine Herausforderung. Wenn Arbeit, Homeschooling und angespannte Nerven hinzukommen, ist Stress geradezu vorprogrammiert. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe hat ein paar Tipps, damit es mit dem Eincremen besser klappt.

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