Ergänzend zur Stufentherapie haben sich verschiedene nichtmedikamentöse Therapien bewährt. Sie tragen dazu bei, den Hautzustand zu verbessern, das Immunsystem zu stärken und die Symptome der Neurodermitis zu lindern.

Klimatherapie

klimatherapie
Klimatherapie

Tipp: Verbringen Sie die Herbst- oder Osterferien an Nord- oder Ostsee. In den kälteren Monaten des Jahres ist die Reizklimatherapie besonders wirkungsvoll.

Ein längerer Aufenthalt in Reizklimazonen – z. B. an Nord- oder Ostsee oder in über 1.500 Metern Höhe im Hochgebirge – haben häufig einen langanhaltend positiven Effekt. Besonders die Kombination aus allergenarmer, kühler Luft und UV-Strahlung sorgt für eine Abhärtung des Organismus, regt die Durchblutung an, aktiviert den Stoffwechsel, verbessert das Hautbild und stärkt das Immunsystem. Am Meer wirkt sich zudem die salzhaltige Luft positiv aus. Der feine Salzbelag, der sich z. B. beim Spaziergang in der Brandungszone auf der Haut niederschlägt, wirkt entzündungshemmend.

Phototherapie (Lichttherapie)

Sonne in Maßen oder eine gezielte Bestrahlung mit UV-Licht kann sich wohltuend auf die strapazierte Haut auswirken. Doch Vorsicht! Sonnenbrände sind unbedingt zu vermeiden! Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko. Insbesondere zur Behandlung akuter Krankheitsschübe kann eine Lichttherapie (Phototherapie) empfehlenswert sein. Sie wird ambulant in der Hautarztpraxis oder einer spezialisierten Klinik durchgeführt. Dabei wird die Haut unter ärztlicher Kontrolle einer genau dosierten Strahlung eines bestimmten Strahlenspektrums ausgesetzt. Die Lichttherapien werden oftmals in Kombination mit Salben- oder Solebädern angewandt (Balneo-Photo-Therapie).

Psychotherapeutische Begleitung

Bei der Krankheitsbewältigung und auch, um stressbedingten Krankheitsschüben vorzubeugen, ist für viele Patienten eine psychotherapeutische Begleitung, die u. a. Verhaltenstraining und Entspannungstechniken beinhaltet, sinnvoll.

Neurodermitisschulungen

Jugendlichen und erwachsenen Patienten sowie den Eltern jüngerer Kinder mit Neurodermitis wird die Teilnahme an einer Neurodermitisschulung empfohlen. Diese Schulungen fördern den eigenverantwortlichen Umgang mit der Erkrankung und geben weitere Hilfestellungen. Damit können sie deutlich dazu beitragen, den Alltag der Betroffenen und ihrer Familien zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern. Im Regelfall übernehmen auf Antrag die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Schulung. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie bei Ihrem Dermatologen.

Familien mit chronisch kranken Kindern brauchen fachkundige Unterstützung.
familie
Tipp:
  • Informieren Sie sich über Neurodermitisschulungen. Sie werden z. B. von der Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V. (AGNES) angeboten:
    www.neurodermitisschulung.de
  • Informationen zu den Möglichkeiten von Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen bietet die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Rehabilitation und Prävention (DGPRP):
    www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de

Stationäre Rehamaßnahmen

Viele Patienten, insbesondere Kinder mit starken, immer wiederkehrenden Beschwerden, profitieren von einem mehrwöchigen Aufenthalt in einer spezialisierten Rehaklinik. Dort können sich Ärzte, Ernährungsberater, Entspannungstrainer, Psychologen und Pädagogen intensiv um die Kinder kümmern und ihnen beim Umgang mit der Erkrankung helfen. Zudem gibt es vor Ort medizinisch-therapeutische Abteilungen wie z. B. Soleoder Thermalbäder.